Wie auch bei iPhone gehört es zur Preispolitik von Apple, für mehr Festplattenspeicher einen deutlichen Aufpreis zu verlangen. Besonders bei MacBooks fällt das schwer ins Gewicht und eine 512 GB-SSD (oder mehr) schiebt den Preis deutlich nach oben. Wenn dein Mac zu wenig Speicher hat, erfährst du hier einen Weg, den Speicherplatz schnell und günstig zu erhöhen.

Der Podcast zum Thema:

Früher konnte man die Festplatte noch problemlos selbst auswechseln. In den neueren Modellen sind die SSDs fest verklebt und nicht mehr ohne weiteres zu auszutauschen. 128 GB sind seehr wenig und auch bei 256 GB stößt du wahrscheinlich schnell an die Kapazitätsgrenzen.

Seit macOS Sierra gibt es eine schnelle Möglichkeit, überflüssige Dateien zu löschen oder in die Cloud auszulagern. Mehr dazu kannst du hier nachlesen. Wenn es aber keine überflüssigen Dateien mehr gibt, muss mehr Speicher her!

Eine externe Festplatte mitzuschleppen ist auch auf Dauer wenig sinnvoll. Zuhause mag das ja noch gehen, aber unterwegs nervt ein ständig eingestöpseltes Laufwerk!

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Update 2021: SSD beim Mac erweitern!

Mittlerweile ist es möglich, die eingebaute SSD in einigen MacBook-Modellen auszutauschen und durch größere zu ersetzen. Vom Hersteller Transcend gibt es seit einiger Zeit kompatible SSD-Speicher, die du in deinen Mac einbauen kannst, zum Beispiel das Transcend JetDrive mit 480 GB Speicherplatz.

Kompatibiliät der SSD von Transcend laut Hersteller:

  • Kompatibel mit Geräten die mit macOS High Sierra (10.13) oder später laufen: MacBook Air 11Zoll & 13Zoll (Mitte 2013 – 2017), MacBook Pro Retina 13Zoll & 15Zoll (Ende 2013 – Mitte 2015), Mac Mini (Ende 2014) und Mac Pro (Ende 2013)

Wenn du gar viel mehr Speicher willst, ist die 960 GB Variante die richtige Wahl.

Der Austausch ist relativ einfach und selbst ohne großes technisches Geschick selbst durchführbar. Hier bei iFixit findest du eine gute Anleitung dazu.

Wichtig: Zum Aufschreiben der Gehäuse benötigst du sowohl einen Torx T5-Schraubendreher als auch einen Pentalob P5. Ein preiswertes Schraubendreher-Set bekommst du hier.

Für spätere MacBook Pros (ab 2017) ohne Touchbar kannst du einen SSD-Adapter wie diesen verwenden und dann den Speicherplatz erweitern. Ab 2019 sind alle SSD-Module fest verlötet und deswegen nicht austauschbar.

Hier eine Übersicht über die richtigen JetDrive-SSD-Modelle

Mac-Modell und BaujahrTranscend-Jetdrive-Modell
alle MacBook Pro ab Ende 2013 – Anfang 2015 (11,1, 11,2, 11,3, 11,4, 11,5, 12,1)
alle MacBook Air ab Mitte 2013 – 2017 (und laufend) (6,1, 7,1)
Mac mini Ende 2014 (7,1)
Mac Pro Ende 2013 (6,1)
JetDrive 820 oder
JetDrive 850 (schneller)
alle MacBook Pro 13″ Ende 2012 – Anfang 2013 (10,2)
alle MacBook Pro 15″ Mitte 2012 – Anfang 2013 (10,1)
JetDrive 720 (für 13 Zoll)
JetDrive 725 (für 15 Zoll)
alle MacBook Pro nicht Retina Ende 2008 – Mitte 2012 (5,1, 5,2, 5,3, 5,5, 6,1, 6,2, 7,1, 8,1, 8,2, 8,3, 9,1, 9,2)
alle MacBook nicht Retina Ende 2008 – Mitte 2010 (4,1, 5,1, 6,1, 7,1)
alle Mac mini Mitte 2010 – Ende 2012 (4,1, 5,1, 5,2, 6,1, 6,2)
JetDrive 420
MacBook Air Mitte 2012 (5,1, 5,2)JetDrive 520
alle MacBook Air Ende 2010 – Mitte 2011 (3,1, 3,2, 4,1, 4,2)
Vorsicht: 480/960GB JDM500 unterstützt nicht das MacBook Air 3,1 !!!
JetDrive 500

Die alternative Lösung: passgenaue SD-Karte!

Eine einfache und sehr kostengünstige Lösung: Einfach eine SD-Karte einstecken und den neu entstandenen Speicherplatz nutzen. Nicht alle MacBooks haben einen SD-Karten-Slot. Besonders die   neuen, sehr dünnen Geräte (MacBook Pro 2016 mit Touchbar, Macbook) besitzen keinen SD-Slot mehr.

Am besten ist eine SD-Karte, die nicht oder kaum über den Rand des MacBooks herausragt. Allerdings ist die Tiefe der Speicherkartenleser ist bei fast jedem Modell unterschiedlich.

Der Hersteller Transcend bietet passgenaue SD-Karten für die einzelnen Modelle mit hohen Lese- und Schreibraten an.

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Hier findest du die SD-Karte Transcend JetDrive Lite in verschiedenen Größen.

Die 128 GB SD-Karte kostet aktuell etwas rund 30 €, die 256 GB-Lösung etwa 45 €.

Eine weitere Möglichkeit: ein passgenauer Adapter für Micro-SD-Karten. Von SanDisk erhältst du zusätzlich einen USB-Adapter, falls dein MacBook keinen SD-Slot hat.

Dann brauchst du aber noch eine Micro-SD-Karte in der gewünschten Größe. Hier gilt aber: Billiger ist nicht gleich besser, denn es kommt nicht nur auf die Kapazität, sondern auch auf die Geschwindigkeit an. Empfehlenswert ist beispielsweise die Micro-SD SanDisk Ultra mit 256 GB Kapazität.

Beachte: Wenn du den Speicher per SD-Karte erweiterst und Fotos von deiner Digitalkamera auf dein MacBook holen willst, musst du die Speichererweiterung entweder entfernen (Speicher vorher alle Dokumente!) oder du schließt die Kamera ganz altmodisch per USB-Kabel an.

Alternative: Mini USB-Stick

Wenn dein MacBook keinen SD-Kartenleser besitzt, kannst du den Speicher auch per Mini USB-Stick erweitern. Der Nachteil von USB-Sticks: Sie besitzen keinen Federmechanismus wie die SD-Karte und müssen herausgezogen werden. Deshalb können USB-Sticks nicht ganz im Gehäuse verschwinden. Bei den USB-Sticks ist meistens bei 128 GB Schluss, in Zukunft dürften aber die Hersteller ihre Modelle auch mit 256 GB herausbringen.

Besonders schnell ist der USB-Stick SanDisk Ultra Fit. Die 256 GB-Variante kostet nur knappe 30 €.

Nachteil bei der USB-Erweiterung: Ein USB-Port ist dauerhaft belegt und MacBooks sind nicht dafür bekannt, besonders üppig mit USB-Anschlüssen ausgestattet zu sein. Die neueren MacBook-Modelle besitzen zudem auch nur USB-C-Ports, für einen „normalen“ USB-Stick benötigst du dann einen Adapter oder ein Hub.

Für die Speicher-Erweiterung an einem dieser MacBooks ohne Adapter brauchst du einen USB-C-Stick. Mittlerweile gibt es immer mehr Sticks mit USB-C-Anschluss. Sogenannte Dual-Sticks besitzen einen USB-C-Stecker und eine „normale“ USB-Verbindung.

Beim Schreiben sind USB-Sticks langsamer als SD-Karten, die Lesegeschwindigkeit unterscheidet sich nicht großartig.

Wie du den externen Speicher verwendest

Externe Speichermedium sind in unterschiedlichen Formaten vorformatiert, die meisten in FAT32 oder NTFS. Beide Dateiformate sind für macOS eher ungeeignet, deswegen solltest du die SD-Karte bzw. den Stick vor der ersten Verwendung neu formatieren.

Dazu öffnest du per Spotlight-Suche in das Festplattendienstprogramm. Wähle links dein externes Speichermedium aus und klick auf „Löschen“. Anschließend kannst du den Namen des Laufwerks verändern und das Dateiformat wählen.

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Für Apple ist das Dateiformat Mac OS Extended Journaled (bzw. OS X Extended) Standard. Wenn du die Karte/den Stick nicht unter Windows verwenden willst (bspw. um Dateien auszutauschen), empfehle ich dir bei der Formatierung Mac OS Extended. Andernfalls kannst du das MS-DOS-Dateiformat (FAT) wählen, hier ist die Größe pro Datei aber auf 4 GB limitiert.

Mit einem Klick auf „Löschen“ wird das externe Medium formatiert (alle Dateien werden dabei gelöscht!).

Am besten verwendest du den externen Speicherplatz jetzt für das Speichern von Mediendateien wie Filmen, Musik oder Fotos. Diese Dateien kannst du so auch einfach mit anderen Personen teilen.

Systemdateien und Programme empfehle ich dir, auf der „normalen“ Festplatte zu speichern. Ansonsten funktioniert dein System nicht reibungslos, wenn du die Karte/den Stick entfernt hast.

Achtung: Egal ob du einen USB-Stick oder eine SD-Karte eingesteckt hast – dein Mac geht nach drei Stunden nicht mehr automatisch in den Standby-Modus!

Häufige Fragen zur Speichererweiterung

Bei welchen MacBooks kann ich den Speicher erweitern?

Der Austausch der SSDs/HDDs funktioniert bei allen MacBooks Pro (ohne Touchbar) bis 2019 und bei MacBook Airs bis 2017. Bei den 12-Zoll MacBooks sowie den MacBooks Pro ab 2019 sind die SSDs fest verlötet und nicht erweiterbar. Die Speichererweiterung per USB-Stick oder SSD-Karte funktioniert aber bei allen MacBooks, gegebenenfalls wird aber ein Adapter oder USB-C-Hub benötigt.

Was muss ich beim Erweitern beachten?

Wenn du die eingebaut SSD austauschst, solltest du vorher unbedingt ein Back-up mit der Time Machine machen. Dieses kannst du anschließend auf die neue SSD aufspielen und dein Mac verhält sich wie zuvor – nur mit mehr Speicher. Bei der Erweiterung per USB oder SD-Karte hast du nach der Konfiguration einfach ein neues Laufwerk mit zusätzlichem Speicherplatz.

Fazit:

Bei knapp bemessenem Speicherplatz ist die Erweiterung per SD-Karte oder Mini USB-Stick eine günstige und praktische Möglichkeit, neuen Platz für Dateien zu schaffen.

Du belegst zwar einen Anschluss dauerhaft, wirst aber mit mehr Speicherplatz für Fotos, Filme und Co. belohnt.

Hast du auch bereits über eine Erweiterung deines Speichers nachgedacht? Oder hat dein Mac ausreichend Speicherplatz? Ich freue mich über deinen Kommentar 🙂

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