Durch Ordner navigieren, Files abspeichern und verschieben und Dateien suchen – all das erledigt bei macOS der Finder. Die grundlegende Bedienung der Anwendung (ja – der Finder ist eine Anwendung!) ist sehr intuitiv. Mit den folgenden Tipps holst du noch mehr aus dem Finder heraus und verwendest ihn deutlich effizienter.
Einen beträchtlichen Anteil der Zeit, die du an deinem Mac verbringst, wirst du dich vermutlich im Finder aufhalten. Je länger du deinen Mac benutzt, desto mehr Dateien sammeln sich an. Ohne eine effiziente Finder-Nutzung fällt es immer schwerer, sich im Dateien-Wust zurechtzufinden.
Mit den richtigen Kniffen kannst du deiner Effizienz im Finder einen deutlichen Boost verpassen.
Vorschau nutzen
Der Finder besitzt eine nützliche Funktion zur schnellen Vorschau von Dokumenten oder Bildern. Markiere eine Datei und drücke die Leertaste, um die schnelle Vorschau einzublenden. Mit Escape schließt sich die Vorschau ebenso schnell wieder.
Was nur wenige wissen: Du kannst auch mehrere Dateien mit der Finder-Vorschau betrachten. Markiere dazu einfach beliebig viele Dateien und drücke dann die Leertaste.
Noch cooler für die Vorschau von mehreren Files ist die Slideshow-Funktion. Dafür drückst du ⌥ + Leertaste bei mehreren ausgewählten Dateien. Es öffnet sich eine Vollbild-Vorschau, mit den Pfeiltasten kannst du durch die geöffneten Dateien navigieren.
Per Klick auf den Index-Button siehst du alle ausgewählten Files übersichtlich angeordnet.
Mit den Pfeiltasten und Enter oder mit der Maus wählst du eine Datei zur Anzeige aus. Escape bringt dich wieder zum Finder zurück.
Dateien und Ordner effizient suchen
Auch wenn du ein perfektes Ordnungssystem für deine Dateien (bei macOS ist alles eine Datei, selbst Ordner sind streng genommen Dateien) hast, wirst du gelegentlich nach Dateien suchen.
Vielleicht erinnerst du dich noch an Zeiten, als die Suche mehrere Minuten dauern konnte und eine sehr lästige Aufgabe war. Dank der guten Indexierung spuckt macOS die Suchergebnisse in Sekunden aus.
Eine schnelle Möglichkeit, nach Dateien zu suchen, ist die Spotlight-Suche. Zu dem gewünschten Suchergebnis gelangst du entweder mit den Pfeiltasten oder per Mausklick. Hältst du die Command-Taste gedrückt, wird rechts unten der Pfad angezeigt, in dem sich die Datei befindet.
Eine ausgewählte Datei öffnest du mit Enter oder per Doppelklick. Mit gedrückter Command-Taste wechselst du zum Ordner, der diese Datei beinhaltet.
Auch direkt im Finder gibt es eine Suchfunktion. Mit ⌘ + F wird das Suchfenster aktiv. Sofort wenn du anfängst zu tippen, spuckt der Finder passende Dateien aus.
Mit verschiedenen Filtern (Anzeige öffnet sich nach Klick auf das Plus neben „Sichern“) kannst du die Ergebnisse gezielt eingrenzen, beispielsweise nach Art der Datei oder nach einem bestimmten Änderungsdatum. Einen oder mehrere zusätzliche Filter fügst du über das Plus hinzu.
Standardmäßig durchsucht der Finder den gesamten Mac. In der Leiste unterhalb der Suchleiste durchsuchst du alternativ den aktuellen Ordner oder das Netzwerk.
Möchtest du standardmäßig den aktuellen Ordner durchsuchen? Wechsle in die Finder-Einstellungen (⌘ + ,) und wähle unter Erweitert „Aktuellen Ordner durchsuchen aus“.
Intelligente Ordner anlegen
Suchergebnisse im Finder speicherst du per Klick auf „Sichern“ ab. Anschließend erstellt macOS einen sogenannten Intelligenten Ordner. Das ist nichts anderes als eine gespeicherte Suchanfrage, die sich laufend aktualisiert.
Den intelligenten Ordner speicherst du an einem Ort deiner Wahl, auf Wunsch auch zusätzlich in der Seitenleiste ablegen.
Ein Beispiel:
Du willst all deine Bewerbungen in einen intelligenten Ordner packen. Stelle dazu die Filter Art: PDF und Name enthält: Bewerbung ein. Anschließend bekommst du alle PDF-Dokumente, deren Dateiname „Bewerbung“ enthält, aufgelistet.
Klick jetzt rechts oben auf „Sichern“ und wähle Namen und Speicherort für deinen intelligenten Ordner.
Die Anzahl der Möglichkeiten ist hier enorm. Beispielsweise kannst du alle Dokumente aus dem Jahr 2015 oder sämtliche Musiktitel über drei Minuten zusammenfassen ohne einen neuen Ordner zu erstellen und alle Dateien hineinzukopieren.
Nicht nur im Finder gibt es die intelligenten Ordner, auch bei Apple Mail ist diese nützliche Funktion verfügbar. Eine Anleitung findest du hier.
Symbolleiste anpassen
Ein wichtiger Bereich des Finders ist die Symbolleiste, die wichtige Funktionen für den schnellen Zugriff per Mausklick bereithält. Mit wenigen Mausklicks passt du die Toolbar auf deine Bedürfnisse anpassen, verbannst selten benutzte Buttons und fügst wichtige Aktionen hinzu.
Über Darstellung > Symbolleiste anpassen oder per Rechtsklick auf die Symbolleiste öffnet sich das entsprechende Menü. Per Drag-and-Drop fügst du neue Symbole hinzu oder entfernst sie wieder. Auch das Umordnen der Einträge ist möglich.
Übrigens kannst du auch Dateien, Ordner oder Anwendungen direkt in der Toolbar platzieren. Halte dazu die Command-Taste gedrückt und ziehe mit der Maus das Element in die Symbolleiste.
Mit Tastenkürzeln durch den Finder navigieren
Die Navigation durch den Finder mit der Maus ist sehr umständlich. Mit den passenden Shortcuts springst du schnell zu bestimmten Ordnern und navigierst in Rekordgeschwindigkeit durch dein Dateisystem.
Häufig verwendete Ordner legst du am besten per Drag-and-Drop in der Seitenleiste deines Finders ab. Mit Tastenkürzeln gelangst du deutlich schneller zu bestimmten Ordnern wie Schreibtisch oder Downloads.
Das Menü „Gehe zu“ listet die entsprechenden Shortcuts auf. Verinnerliche diese Tastenkürzel an und du wechselst viel schneller in häufig verwendete Ordner.
Mit den Shortcuts ⌘ + Ä und ⌘ + Ö navigierst du schnell vor und zurück. ⌘ + ↑ öffnet den übergeordneten Ordner.
In Ordnern mit sehr vielen Inhalten geht schnell der Überblick verloren. Durch das Eintippen der Anfangsbuchstaben wählst du dennoch schnell eine bestimmte Datei aus. Per ⌘ + ↓ öffnest du anschließend die ausgewählte Datei.
Auch die Auswahl von Dateien geht mit Shortcuts deutlich effizienter. Mit gedrückter Command-Taste kannst du mehrere Files auswählen (und auch wieder aus der Auswahl entfernen). Hältst du dagegen die Shift-Taste gedrückt, markierst du alle Dateien zwischen der aktuellen und der neuen Auswahl. ⌘ + A markiert alle Dateien im aktuellen Fenster.
Mit ⌘ + C kopierst du eine Datei oder einen Ordner, mit ⌘ + V fügst du den Inhalt an der neuen Stelle ein. Soll der Inhalt verschoben statt kopiert werden, drückst du zum Einfügen ⌘, ⌥ + V.
Die richtige Ansicht wählen
Im Finder stehen verschiedene Darstellungsmodi zur Auswahl. Je nach Inhalt des Ordners ist eine andere Ansicht sinnvoller. Zur Navigation durch verschachtelte Ordner ist beispielsweise die Spaltenansicht ideal, für das Durchstöbern von Fotoalben eignet sich Cover Flow sehr gut.
Auch die richtige Sortierung trägt sehr zu einer übersichtlichen Darstellung der Ordnerinhalte bei.
Eine Möglichkeit, die Darstellung anzupassen, ist über die Symbolleiste. Deutlich schneller geht es aber – erraten – mit Shortcuts.
⌘ + 1 | Darstellung als "Symbole" |
⌘ + 2 | Darstellung als "Liste" |
⌘ + 3 | Darstellung als "Spalten" |
⌘ + 4 | Darstellung als "Cover Flow" |
⌃, ⌘ + 1 | Ausrichten nach Name |
⌃, ⌘ + 2 | Ausrichten nach Art |
⌃, ⌘ + 3 | Ausrichten nach "Zuletzt geöffnet" |
⌃, ⌘ + 4 | Ausrichten nach "Hinzugefügt am" |
⌃, ⌘ + 5 | Ausrichten nach Änderungsdatum |
⌃, ⌘ + 6 | Ausrichten nach Größe |
⌃, ⌘ + 7 | Ausrichten nach Tags |
⌃, ⌘ + 0 | Ohne Ausrichtung |
Noch spezifischer kannst du die Darstellung mit dem Shortcut ⌘ + J anpassen.
Ich empfehle dir, im Finder stets die Pfadleiste einzublenden (Shortcut: ⌘, ⌥ + P). So hast du stets im Überblick, in welchem Pfad du dich aktuell befindest und kannst per Doppelklick auch schnell in einen der übergeordneten Ordner wechseln.
Tabs verwenden
Bei vielen geöffneten Finder-Fenstern geht schnell die Übersicht verloren. Ähnlich wie beim Webbrowser ist auch im Finder eine Tab-Ansicht möglich. Mit ⌘ + T öffnest du einen neuen Tab. Das schnelle Wechseln zwischen Ordnern fällt so deutlich leichter und die Darstellung ist viel übersichtlicher.
Mit ⌃ + Tab bzw. ⌃, ⇧ + Tab schaltest du schnell zwischen den Tabs im aktuellen Fenster um.
Icons von Ordnern ändern
Die meisten Ordner in macOS besitzen das standardmäßige blaue Icon. Mit wenigen Klicks bekommen Ordner ein individuelles Aussehen und ein eigenes Ordner-Icon.
Öffne dazu das gewünschte Ordnerbild mit der Vorschau und wähle mit ⌘ + A den gesamten Bildbereich aus. Kopiere jetzt das Bild mit ⌘ + C in die Zwischenablage.
Markiere nun den gewünschten Ordner und öffne mit ⌘ + I das Informationsfenster. Klicke links neben dem Ordnernamen auf das aktuelle Symbol und füge dein Bild mit ⌘ + V ein.
Jetzt hast du deinem Ordner eine individuelle Note verpasst und findest ihn im Finder-Fenster auch schneller wieder.
Für Power-User: Dateibrowser von Drittanbietern
Der vorinstallierte Finder ist nicht die einzige Möglichkeit, deine Dateien und Ordner zu verwalten.
Power-User, die bestimmte Funktionen im Finder vermissen, können zu externen Programmen mit zusätzlichen Features wechseln.
Beliebte Alternativen für den Finder sind unter anderem Path Finder oder Commander One. Sie ermöglichen beispielsweise eine Zweispalten-Ansicht oder die Definition von eigenen Shortcuts.
Mit welchen Tricks holst du das Maximale aus dem Finder heraus? Oder verwendest du eine Dateibrowser-Alternative? Ich freue mich über deinen Kommentar!
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