Wie das iPhone unterstützt der Mac auch Push-Benachrichtigungen. Diese Mitteilungen am Mac können sehr sinnvoll sein, in manchen Fällen aber auch stören. Denn egal ob du einen Film schaust oder konzentriert arbeiten willst – sie schieben sich immer aufdringlich in den Vordergrund. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Mitteilungen konfigurieren kannst, sodass sie nützlich statt störend sind.
Die Zeit, als fast jede Webseite durch bunt blinkende Pop-ups um die Aufmerksamkeit des Besuchers kämpfte, ist langsam vorbei. Gute Pop-up-Blocker der Browser und eine empfindliche Sensibilisierung der Nutzer hat dazu beigetragen, dass Pop-ups eine deutlich geringere „Gefahr“ im Internet geworden sind.
Das neue Ablenkungs-Phänomen sind Push-Mitteilungen. Schon am Handy fällt es schwer, die zig verschiedenen Benachrichtigungen in Zaum zu halten. Seit einiger Zeit sind Benachrichtigungen auch am Mac angekommen und informieren den Nutzer über wichtige (oder auch weniger wichtige) Events.
Mit dem Mitteilungszentrum hat macOS eine gute Kommandozentrale, mit denen du die Mitteilungen konfigurieren kannst. In den Systemeinstellungen legst du fest, welche Art von Benachrichtigungen einzelne Programme machen dürfen.
Die verschiedenen Mitteilungs-Arten
Dein Mac präsentiert dir Neuigkeiten auf drei verschiedenen Wegen. Manchmal bekommst du auch einen akustischen Hinweis, beispielsweise den typische Sound, wenn neue Mails eingetroffen sind.
1. Banner
Banner tauchen als kleines Rechteck rechts oben im Bildschirm auf und verschwinden nach einigen Sekunden wieder.
Das Banner zeigt links das Symbol der App an und rechts eine kurze Nachricht der Anwendung. Wenn du auf das Banner klickst, wird die entsprechende App geöffnet.
Bei iMessage wie in diesem Bild wird links der Absender angezeigt und daneben die Nachricht.
Tipp: Oft haben Banner das Talent, genau dann zu erscheinen, wenn du in diesem Bildschirmbereich etwas klicken willst. Anstatt zu warten, bis sie von selbst verschwinden, schiebst du sie mit der Maus einfach aus dem Bildschirm heraus.
2. Hinweise
Hinweise verschwinden nicht von selbst, sondern benötigen eine Interaktion von dir. Entweder du schließt den Hinweis oder du öffnest die App. Viele Hinweise lassen bestimmte Aktionen zu, ohne dass du in die Anwendung wechseln musst.
Bei iMessage kannst du beispielsweise direkt im Hinweisfenster antworten.
3. Kennzeichen
Bei Kennzeichen handelt es sich um die roten Zahlen, die du im Dock über den Programmsymbolen siehst.
Die rote Zahl zeigt die Anzahl der Benachrichtigungen oder Objekte an. Beispielsweise wie viel ungelesene Mails sich im Posteingang befinden oder wie viele Updates im App Store verfügbar sind.
Übrigens können nicht nur Anwendungen Benachrichtigungen versenden. Auch von Webseiten kannst du dich über Neuigkeiten informieren lassen. Beispielsweise bekommst du dann von Nachrichtenseiten wie SPIEGEL ONLINE, eBay oder Facebook Push-Mitteilungen. In den Einstellungen von Safari (⌘ + ,) im Reiter „Mitteilungen“ verwaltest du diese Benachrichtigungen.
Benachrichtigungen konfigurieren
Die meisten neu installierten Programme nehmen sich die Freiheit raus, Mitteilungen zu senden. Je mehr Apps du installiert hast, desto mehr Benachrichtigungen ploppen möglicherweise in deiner Bildschirmecke auf.
Unter Systemeinstellungen > Mitteilungen hast du die Möglichkeit, die Mitteilungen für jede Anwendung anzupassen.
Du kannst zum einen die Art der Benachrichtigung ändern. Bei der Auswahl „Ohne“ bekommst du von der App gar keine Mitteilung.
Die Häkchen darunter konfigurieren die Mitteilungen weiter. Auf Wunsch erscheinen die Nachrichten auch im Sperrbildschirm (das Anmeldefenster). Manche Anwendungen wie Mail oder Nachrichten zeigen standardmäßig eine Nachrichtenvorschau an. Prinzipiell eine gute Sache, aber wenn dir öfter eine zweite Person über die Schulter sieht, willst du vielleicht nicht immer Details deiner Nachrichten preisgeben.
Der dritte Eintrag legt fest, ob die Benachrichtigung dann in der Mitteilungszentrale angezeigt wird (mehr dazu später). Außerdem kannst du die Kennzeichen im App-Symbol (die roten Zahlen) deaktivieren. Auch der Ton für die Benachrichtigung lässt sich ein- bzw. ausschalten.
Das Mitteilungszentrum
Seit einigen Jahren ist bei iOS das Mitteilungszentrum ein wichtiger Bestandteil des Betriebssystems. Bei macOS erfüllt es die selbe Funktion, wird aber von vielen kaum benutzt.
Du rufst das Mitteilungszentrum entweder über die Menüleiste mit diesem Button auf, der sich standardmäßig ganz rechts befindet. Einfacher geht es mit einer Touchgeste: Streiche dazu mit zwei Fingern vom rechten Rand des Touchpads nach links. Wenn die Geste nicht funktioniert, schau in den Trackpad-Einstellungen nach, ob du den Befehl vielleicht deaktiviert hast.
Das Mitteilungszentrum unterteilt sich in zwei Registerkarten.
Heute
Diese Ansicht zeigt wichtige aktuellen Informationen wie das Wetter (passt sich automatisch an deinen Aufenthaltsort an), Datum, Kalendereinträge oder Aktienkurse.
(Wer sich über die hohen Temperaturen Ende November wundert – ich schreibe gerade aus Bangkok 😉 )
Ganz unten befindet sich der Button „Bearbeiten“, mit dem du die Ansicht konfigurierst. Per Drag-and-Drop veränderst du die Anordnung der einzelnen Bereiche. Mit dem roten Minus-Symbol links entfernst du ein Widget aus der Heute-Ansicht.
Außerdem kannst du neue Widgets hinzufügen. Apples Sozial-Widget ermöglicht beispielsweise das schnelle Posten auf Facebook oder auf Twitter. Auch Widgets von Drittanbietern wie Wunderlist oder der Einheitenrechner Convertos sind bereit zum Hinzufügen.
Wenn du aus dem Bearbeiten-Menü in den App Store wechselst, siehst du Apps aufgelistet, die ein Widget für die Mitteilungszentrale besitzen.
Mitteilungen
Die zweite Spalte „Mitteilungen“ sammelt alle Benachrichtigungen, auf die du nicht reagiert hast (außer du hast in den Einstellungen bei der entsprechenden App „In Mitteilungszentrale anzeigen“ deaktiviert).
Die Mitteilungen werden standardmäßig nach Datum sortiert. Per Klick auf das Symbol wechselst du in die jeweilige App. Alternativ kannst du das Element auch über das X löschen.
Ruhe!
So sinnvoll die Mitteilungen auch sind, manchmal möchtest du vielleicht einfach nur in Ruhe arbeiten. Ich lasse mich immer viel zu sehr von den Bannern ablenken. Besonders wenn eine Vorschau der E-Mail angezeigt wird, ist die Versuchung groß, doch kurz draufzuklicken.
Studien haben gezeigt, dass es bis zu einigen Minuten dauern kann, bis nach einer Ablenkung von außen der Fokus wieder zurückgekehrt ist.
Auch beim Film schauen oder bei einer Präsentation stören die Banner und Hinweise. Dafür gibt es die Funktion „Nicht Stören“.
Wenn du im Mitteilungszentrum etwas nach oben scrollst (egal ob in „Heute“ oder „Mitteilungen“) erscheint der Nicht Stören-Schalter.
Der Nicht Stören-Modus unterdrückt alle Hinweise, Mitteilungen und Banner.
In den Benachrichtigungseinstellungen kannst du auch einen festen Zeitplan für „Nicht Stören“ festlegen, beispielsweise nachts von 22 bis 6 Uhr.
Tipp: Noch schneller aktivierst du „Nicht stören“, wenn du mit gedrückter alt-Taste auf das Menüleisten-Symbol klickst.
Fazit:
Benachrichtigungen sind eine schöne Sache und bei vielen Events sinnvoll. Doch damit die Nachrichtenflut nicht zu groß wird, solltest du genau überlegen, von welcher App du Mitteilungen empfangen willst.
Und wenn du einmal ganz ungestört arbeiten willst (und auch zwischendurch nicht auf Facebook gehst oder lustige Katzenvideos anschaust), ist „Nicht stören“ dein bester Freund.
Wie gehst du mit Mitteilungen um? Deaktivierst du sie komplett oder freust du dich über die Benachrichtigungen? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar 🙂
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